Welche Wirkungen haben große Infrastrukturprojekte? Diese Frage habe ich mit Prof. Dr. Dr. Manfred Moldaschl von der Zeppelin Universität Friedrichshafen erörtert. Der Nachhaltigkeitsforscher ist auch Leiter des European Center for Sustainability Research und in dieser Funktion einem Ansatz verpflichtet, der unter Nachhaltigkeit nicht nur ökologische, sondern auch ökonomische und soziale Aspekte subsumiert.
Wie sich Infrastruktur auswirkt
Der Grund für dieses Interview und diese Fragestellung war die Titelgeschichte des aktuellen Kundenmagazins concepts by Hochtief, das soeben erschienen ist. Darin haben wir Beispiele gezeigt, wie einzelne Infrastrukturprojekte weitreichende und positive Folgen für eine Gesellschaft haben können – selbst wenn sie im Vorhinein höchst umstritten waren. Bestes Beispiel hier die ist die von Hochtief im Jahr 2000 fertiggestellte Öresund-Brücke zwischen Kopenhagen und Malmö. Sie hat nicht nur dazu geführt, dass vor allem die schwedische Seite wirtschaftlich aufgeblüht ist, sie hat auch einen Güterverkehrskorridor inspiriert, der von Skandinavien bis nach Sizilien reichen soll, und der in Teilen bereits gebaut worden ist.
Protest als Erscheinung komplexer Gesellschaften
Selbst wenn sich eine Menge solcher Beispiele aufzählen lassen, so verfestigt sich doch der Eindruck, dass es in der Gegenwart deutlich schwieriger geworden ist, selbst kleine Projekte umzusetzen. Der Protest ist quasi vorprogrammiert, und ja auch selten nicht unberechtigt. Auch um hier zu einer besseren Grundlage zu kommen, forscht Prof. Moldaschl an Methoden und Ansätzen, die vielfachen Wirkungen von Infrastrukturprojekten zu beurteilen, was auch zu besseren Planungen und Umsetzungen führen soll. Der Versuch, Vorhaben ganzheitlich zu erfassen und auch gemeinsam mit den Stakeholdern, also auch den Betroffenen zu klären, könnte wegweisend sein und damit auch für ein Unternehmen wie Hochtief interessant.
Jetzt online lesen
Das Interview mit Prof. Moldaschl, den ich gerne mit dem Begriff „Universalgelehrter“ beschreiben möchte, lässt sich auch online lesen, denn concepts hat ein digitales Upgrade erfahren. Statt eines Blätter-PDFs wie zuvor gibt es jetzt ein schickes Online-Magazin, das das vielfach ausgezeichnete Heft-Konzept in eine netzadäquate Form bringt. Viel Spaß beim Lesen!
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